Besuch bei Hamjat zu Hause

Am Tag 3 besuchten Dr. Christopher Wachsmuth und Gabi Redinger, deutsche ehrenamtliche Helferin aus Abu Dhabi, bei gefühlten 40 Grad den kleinen Hamjat zu Hause im Armenviertel von Laguna. Der kleine Junge lebt mit seinen vier Geschwistern in einem Haus im dritten Hinterhof. Der Weg dahin führt durch einen verwinkelten, sehr schmalen Gang. Der beissende Geruch, von der nahen Klärgrube raubt einem fast den Atem. Es ist dunkel, stickig und laut. Überall bellen Hunde, krähen Hähne oder schreien Kinder.

Aber Hamjat hat keine Angst. Er ist ein kleiner Junge von 7 Jahren und immer lustig und glücklich. Auch er möchte einmal Polizist werden, um die Welt ein klein wenig besser zu machen.

Hamjat wird am nächsten Tag von Dr. Wachsmuth operiert werden. Er leidet an einer Lippenspalte und einer sehr stark ausgeprägten Gaumenspalte. Nach der Operation wird er erstamals in seinem Leben in der Lage sein, Nahrung aufzunehmen, richtig zu Sprechen und frei von Stigmatisierung am Leben teilzunehmen.

Die Familie von Hamjat sind sunitische Muslime. Der Vater, Abydillah Sumagayan ist  Telefontechniker, seine Mutter Sohaila hat auch Arbeit und verkauft Handys.

Die Familie lebt im Monat von gerademal 3.000 Pesetos. Das sind etwa 50 Euro. Das muss für Essen, Kleidung, ein Telefon reichen. Für Arztbesuche bleibt der siebenköpfige Familie da nicht viel übrig. Das Einkommen, das kaum das Überleben sichert, reicht nicht die Operation des kleinen Hamjat zu finanziert. Hier setzt die Unterstützung von „Operation Restore Hope“ an.

Die 20ste Mission wird in diesem Jahr von einem Kamerateam begleitet. Spiegel-TV-Reporter Adrian-Basil Mueller und Kameramann Georg Wendt sind mit vor Ort und begleiten das Team um Dr. Wachsmuth. Ob im OP, bei der Visite oder im Slum, sie zeigen die Hintergründe und Schwierigkeiten vor Ort, das Leben der Kinder in den Slums und vorallem die Arbeit der Ärzte und aller Mitarbeiter der „Hilfsorganisation Operation Restore Hope“.

Die Philippinen sind ein kindrreiches Land und etliche der Kleinen sind von dem Krankheitsbild betroffen. Meist erfahren die Familien von der Mission nur vom Hören/Sagen oder die Plakate, die in den Armenvierteln aufgeklebt werden. Viele der Menschen in den Slums können weder lesen noch schreiben. Oft können die Helfer deshalb den Termin nur mündlich weitergeben.