Die ersten kleinen Patienten wurden untersucht

Start der Mission Operation Restore Hope 2017 

Es ist wieder soweit: Für eine Woche lassen Ärzte, Schwestern und Helfer aus Australien, Neuseeland und Deutschland den gewohnten Praxisalltag in ihrer Heimat hinter sich, um sich für bedürftige Kinder auf den Philippinen zu engagieren. Gemeinsam mit einem 35 köpfigen hochspezialisiertem Team machen sich Freiwillige vom 10. – 18März 2017 auf, um für die internationale Initiative „Operation Restore Hope“, kurz ORH, Kinder mit der so genannten Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (ugs. Hasenscharte, Wolfsrachen) kostenlos in Manila zu operieren.

Dr. Christopher Wachsmuth ist Mitbegründer und Deutschland-Vorsitzender des Vereins „Operation Restore Hope“, der sich seit Mitte der 1990er-Jahre speziell um Kinder aus den Armenvierteln der Philippinen kümmert, die etwa von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Hand- und Fußdeformitäten oder Tumoren sowie Verletzungen betroffen sind. Für ihn ist es bereits die 19. ORH-Mission, die ihn wieder für eine intensive Woche in das HOSPITAL NG PARANAQUE Krankenhaus nach Manila bringt. Mit ihm reisen in diesem Jahr Dr. Jeffrey Fairley (Plastischer Chirurg), Jana Völpel (Anästhesistin), Dirk Deumeland (stellvertretender Vorsitzender von ORH e.V.) und Sylke Schumann (Fotografin, Berichterstatterin und Administration).

Um in der begrenzten Zeit möglichst viel zu schaffen, hat alles wie am Schnürchen zu laufen. Binnen eines Tages muss logistisch alles stehen. Es folgen zwei lange Tage, in denen die Kinder eingehend untersucht und die folgenden fünf OP-Tage geplant werden. Die rund 100 Operationen erfolgen dann parallel an drei OP-Tischen.

Das Krankenhaus

Für seinen diesjährigen Einsatz hat sich das Ärzteteam aus Australien, Neuseeland und Deutschland wiederholt  das HOSPITAL NG PARANAQUE ausgewählt. Die herzliche sowie professionelle Zusammenarbeit mit Dr. Ephraim Neal Orteza, Direktor des Philippinischen Krankenhauses und die gute Ausstattung vor Ort sind ein wichtiger Punkt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Desweiteren ist die gute Infrastruktur eine große Chance für Patienten aus dieser Gegend, erstmalig eine solche spezialisierte OP zu erhalten.

Wie in jedem Jahr werden gleichzeitig wieder neue philippinische Schwestern und Ärzte Einblick in die Arbeit des internationalen Teams erhalten und von uns im Sinne ‚der Hilfe zur Selbsthilfe‘ weiter ausgebildet.

Die ersten Patienten wurden untersucht

Einen Tag nach der Ankunft wurden gleich die ersten kleinen Patienten untersucht. Wenn keine weiteren Krankheiten bei den Patienten diagnostiziert wurden (insbesondere der Atemwege, Herzkrankheiten o.ä. – um das Anästhesierisiko so weit als möglich zu minimieren), wurden diese in die OP-Liste für die folgenden Tage aufgenommen und eingeteilt. Im Laufe der Woche werden laut Plan mindestens 100 Operationen durchgeführt. Am Ende der Mission sind es dann durch hinzukommende Patientenzugänge immer deutlich mehr.

Bei ihren Einsätzen liegen den Ärzten die Kinder besonders am Herzen. Auf den Philippinen sind insbesondere die Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sehr verbreitet. Auf Grund der wirtschaftlichen Situation der betroffenen Familien sowie der fehlenden infrastrukturellen und medizinischen Voraussetzungen vor Ort, haben die meisten Kinder keine reale Chance auf eine adäquate medizinische Behandlung bzw. Operation. Die Folgen für die kleinen Patienten sind mit unter dramatisch. Auf Grund ihrer Stigmatisierung werden sie oft von Mitmenschen gemieden und von der Gesellschaft sozial ausgegrenzt. Viele Kinder sind durch die erschwerte Nahrungsaufnahme häufig altersentsprechend unterernährt. Weiterhin stellt die durch die Gaumenfehlbildung resultierende Sprachentwicklungsstörung ein massives Problem, insbesondere bei der sozialen Integration, dar. Hinzu kommt es oft zu Zahnfehlstellungen sowie chronischen Infekten im Hals-Nasen-Rachenraum.

Wir möchten uns noch einmal bei allen Sponsoren, allen unterstützenden Kliniken, Partnern und Freunden für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung für diese Mission bedanken. Wir hoffen, Ihnen somit einen kleinen Einblick in unsere Arbeit vor Ort geben zu können.

 

operation restore hope 2017